Ist eine bestimmte Kleidung für die Tanzkurse notwendig?
Nein. Ausreichend ist bequeme Kleidung, die Bewegungsfreiheit zuläßt.
Wie damals lassen die Damen Mieder und Corsage einfach mal zu Hause .
Brauche ich Tanzschuhe?
- Wenn Du nur in den Charleston reinschnuppern möchtest, mußt Du Dir kein besonderes Schuhwerk anschaffen. Solltest Du Dich dauerhaft für den Charleston-Tanz entscheiden, machen entsprechende Schuhe Sinn.
Die Tanzfläche im Tanzraum hat Parkettboden, Schuhe mit Glatt- oder Rauhledersohlen sind ideal. Wer sowas nicht hat, möge anderes ausprobieren, aber bitte keine abfärbenden Sohlen und keine Straßenschuhe. ;-) Sohlen mit denen man rutschen kann, aber mit denen man nicht ausrutscht, sind gut geeignet.
Manche tanzen auch einfach auf Socken- auch das geht.
An die Damen: Absätze müssen nicht sein- gerne flach und bequem.
In den 1920ern wurde der Spangenschuh auf den Markt gebracht- damit bei wilden Tanz- und Beinbewegungen der Schuh am Fuß blieb und nicht durch den Tanzsaal schoß.
Ballerinas sind somit in der Regel ungeeignet! Davon flogen schon einige durch den Tanzraum... also dann lieber die Socken!
Ich habe keine Tanz-Vorerfahrung- kann ich mich trotzdem für den Schnupper-Workshop anmelden?
Es kommen viele TeilnehmerInnen in meine Kurse, die keine Tanzerfahrung haben.
Ich fange im Schnupperkurs bei Null an und versuche, jeder/jedem einen Einstieg zu ermöglichen.
Wenn Du die Musik magst, ist das Zeichen genug dafür, dass Du Dich da ranwagen solltest. ;-)
Gibt es eine Alters-Zielgruppe für die Kurse?
Nein! In jedem Alter kann man Charleston lernen.
Möglicherweise waren schon TeilnehmerInnen jeglichen Alters in meinen Kursen vertreten. Meine Diskretion verbietet es mir jedoch, derartig persönliche Dinge zu erfragen. Mit anderen Worten: ich frage meine TeilnehmerInnen nicht nach ihrem Alter. Frag Du mich also auch nicht, wie alt ich bin.
Gab es in den 20ern denn überhaupt den Charleston Paartanz?
Gute Frage. Paartanz in seiner konventionellen Form, wie er auch heute praktiziert und verstanden wird, gab es beim Charlestontanz wohl eher nicht.
Josephine Baker tanzte alleine und zeigte so ihre Unabhängigkeit.
Frauen tanzten mit Frauen, Männer tanzten mit Männern, oder man tanzte eben alleine oder in Gruppen.
Auch festgelegte Paartanzregeln wie heute gab es beim Charleston damals eher nicht.
Die Frau löste sich aus den Armen des „festhaltenden“ Mannes, tanzte frei und ungebunden oder führte selber.
Aufgrund dessen, dass Charlestontanz nicht nur ein Beintanz war, sondern aufgrund der freieren Mode Rumpfbewegungen zuließ und raumgreifenden Armeinsatz beinhaltete, löste man sich von einander, stand sich „nur“ noch gegenüber, tanzte nebeneinander oder auch hintereinander oder auch voneinander weg.
Was geschah dann?
Während und nach dem 2. Weltkrieg führten Zucht und Ordnung auch zu Anstand und Disziplin im und beim Tanz. Die Frau musste auf jeden Fall wieder unter Kontrolle gebracht und festgehalten werden. Sie hatte ihre Rolle zu erfüllen, sich vom Manne führen zu lassen. Ausgelassenheit und eigenwilliger Bewegungsfreiheit wurde Einhalt geboten.
So wurde die ursprüngliche Form des Charleston-“Miteinander“Tanz gebändigt und in ordentliche Form gebracht. Es wurde wieder die konventionelle Tanzhaltung eingenommen, der Mann führte und die Schritte wurden klar strukturiert.
Wenn Du nun einen Charleston-Paartanz wünscht, der klaren Strukturen über Schritte und eindeutige Rollenverteilung folgt, dann solltest Du Dir woanders eine Charleston-Paartanz suchen.
Wenn Ihr bereit seid, das übliche Paartanz-Terrain zu verlassen, dessen Strukturen aufzubrechen, die Führung auch mal zu wechseln, oder Eure Arme mehr einzusetzen bereit seid als nur einander festzuhalten, dann könnte der Charleston-Miteinander-Tanz passend für Euch sein.
Ihr könnt auch erstmal gemeinsam einen Charleston-Solo-Kurs besuchen. Dort könnt ihr Euch zunächst jede/r für sich sortieren, könnt aber mit Sicherheit auch mit dem dort Gelernten miteinander tanzen.
Wenn Du Solo-Charleston kannst, kannst Du auch Miteinander-Charleston!